22º Halo ist ein ringförmiger kosmischer Lichteffekt, der entsteht, wenn Sonnenlicht an Eiskristallen in der Atmosphäre gebrochen wird. Lea Maria Fries' gleichnamige Band bringt den Soundtrack dazu nun auf die Bühne. Wie das klingt? Das Quartett bringt Space, Groove und Melodie gekonnt unter Spannung. Méan’s sensible Klaviersphären mischen sich wundersam mit der verführerisch fordernder Stimme von Fries. Sie hat einen sicheren Instinkt für Rhythmus, Groove und Text. Liechti am Schlagzeug erdet den ganzen Bandkosmos, macht ihn zugänglich und gibt Raum für Traxel, der seinen Bass singen lässt. Wer den harmonischen Impuls der Eigenkompositionen, Improvisationen und Interpretationen gibt, ist nicht immer klar, und genau das lässt die Band so geheimnisvoll durch Zeit und Raum schweben. Es sind allesamt Jazzmusiker, die sich mit der Tradition befasst haben, um nun als Band einen neuen Weg einzuschlagen - wie das an den Kristallen gebrochene Licht.